Trinkkur
Das Prinzip der Trinkkur besteht darin, dass man 1 – 3 x täglich eine bestimmte Menge von Mineralwasser nach ärztlicher Verschreibung trinkt. Die Trinkkur wirkt auf den Organismus durch die Wärme, die chemische Zusammensetzung und das Volumen des Mineralwassers. Verschiedene Mineralwässer haben selbstverständlich auch verschieden Auswirkungen auf die Gesundheit. Die Trinkkur stimuliert die Nieren zur schnelleren Aktivität und wirkt positiv auf die Darmperistaltik. Das Trinken von Mineralquellen vor den Mahlzeiten erhöht die Wirksamkeit der Mineralstoffe und ermöglicht ihre bessere Absorption. Ein wichtiger Faktor der Trinkkur ist die Einführung eines richtigen Trinkregimes. In der ruhigen Atmosphäre des Bades ist die Einnahme von Flüssigkeiten zwanglos und diese Gewohnheit überträgt sich auch nach Hause. Die Liste der einzelnen Quellen in Marienbad und ihre heilende Wirkung finden Sie unten.
Quellen
In der Stadt und ihrer Umgebung sprudeln an die hundert Mineralquellen mit dem Gehalt von Kohlensäure und Mineralsalzen. Es handelt sich um kaltes eisenhaltiges Mineralwasser. Zu den Trinkkuren werden 6 Hauptquellen genutzt: Kreuzquelle, Rudolfquelle, Karolinenquelle, Waldquelle, Ambrosiusquelle und Ferdinandquelle.
1. Marienquelle
Diese Quelle, die Marienbad seinen Namen gegeben hat, ist in Wirklichkeit eine Mofette, ein Austrittspunkt von Kohlenstoffdioxid, das sich sekundär in flach zirkulierendem Unterwasser auflöst. Zurzeit ist der Pavillon mit dem Austritt nicht zugänglich und es wird vom Hotel Maria Spa genutzt. Es wird für trockene Gasbäder verwendet, und hat positive Wirkungen auf Herzerkrankungen, auf die Senkung des Blutdrucks und die Durchblutung der unteren Extremitäten. Das Gas wird auch unter die Haut in der Umgebung von großen Gelenken und der Wirbelsäule und bei ischämischer Herzerkrankung injiziert.
2. Kreuzquelle
Diese Quelle ist ein schwefel-kohlensäuere-natrium-eisen-haltiges Mineralwasser mit erhöhtem Anteil von Metasiliziumsäure. Früher wurde das Wasser auch Glauber- oder Saline-Mineralwasser genannt Es handelt sich um die älteste und am längsten genutzte Heilquelle auf dem Gebiet der Stadt. Der Pavillon der Kreuzquelle, der im Stadtwappen abgebildet ist, wurde im Jahre 1818 erbaut, seine Gestalt hat sich während der Umbauten in den Jahren 1911 und 1980 geändert. Der Pavillon der Kreuzquelle ist täglich von 6:00 bis 18:00 Uhr geöffnet. Die Sulfate im Wasser haben stuhlfördernde Wirkung, deswegen wird das Mineralwasser vor allem bei Erkrankungen des Verdauungssystems (Erkrankungen des Magens, des Darms, der Gallenblase, der Leber und der Bauchspeicheldrüse), bei Metabolismuserkrankungen (Übergewicht, Gicht, Diabetes) und bei allergischen Erkrankungen, die durch Verdauungsstörungen bedingt sind, verwendet.
3. Karolinenquelle
Die Mineralwasserquelle wurde im Jahre 1809 entdeckt und das Mineralwasser wurde früher direkt an der Quelle getrunken. Im Jahre 1817 wurde die Quelle zu Ehren der Ehefrau des Kaisers Franz I. von Österreich – der Karoline Auguste umbenannt. Heutzutage können Sie das Mineralwasser täglich auf der Kolonnade der Karolinequelle direkt unterhalb der römisch-katholischen Kirche trinken. Diese Quelle hat einen hohen Magnesiumgehalt (das Verhältnis zum Kalziumanteil beträgt 2:5). Aus dem Grund wird das Mineralwasser bei verschiedenen urologischen Erkrankungen und bei der Behandlung von Nierensteinen verwendet. Dieses Mineralwasser eignet sich zur Magnesiumzufuhr. Es wird auch bei Muskelermüdung oder bei Schmerzen des Bewegungsapparates empfohlen.
4. Rudolfquelle
Die Rudolfquelle ist ein natürliches eisenhaltiges Mineralwasser mit diuretischen Wirkungen. Früher wurde sie Wiesenquelle genannt, da sie auf den Wiesen entsprang. Später hat sie ihren Namen nach dem Kronprinzen Rudolf erhalten. Den Pavillon der Rudolfquelle finden Sie im Park in der Nähe der Rudolfquelle. Der Pavillon ist täglich von 6:30 bis 17:00 Uhr geöffnet. Die Rudolfquelle finden Sie auch in dem Pavillon der Kreuzquelle und am Pavillon der Karolinenquelle. Das Wasser hat einen hohen Calciumgehalt, was mithin das Calcium-Magnesium-Verhältnis von 5:4 bewirkt. Aus diesem Grund ist die Verwendung des Mineralwassers vor allem als Ergänzungstherapie bei der Behandlung von Osteoporose geeignet. Meistens wird es bei Erkrankungen der Nieren und Harnwege eingesetzt. Es hat entzündungshemmende und harntreibende Wirkungen.
5. Waldquelle
Die Waldquelle entspringt im Nordteil der Stadt im Kurpark an dem Třebízský Bach. Im Jahre 1840 wurde sie mit einem Holzpavillon überdacht. Im Jahre 1840 ließ der Abt Mahr den Pavillon abtragen und er hat ihn durch einen kreisförmigen Tempel mit 16 korinthischen Säulen ersetzen lassen. Die heutige Form im klassizistischen Stil bekam der Pavillon im Jahre 1869. Durch seine Zusammensetzung alkalisiert das Mineralwasser den Mageninhalt, und ist aus dem Grund für Behandlung verschiedener Erkrankungen des Verdauungstraktes geeignet, es wird zum Gurgeln, zur Spülung und zu Inhalationen bei Erkrankungen der oberen Atemwege verwendet.
6. Ambrosiusquellen
Die Ambrosiusquellen wurden nach dem Abt des Klosters Tepl benannt, der sich darum bemühte, diese Quellen den kranken Menschen zugänglich zu machen. Früher wurden sie auch Quellen der Liebe genannt. Im Jahre 1812 wurde sie mit einem Holzpavillon überdacht im Empirestil, der danach durch einen neugotisch geschmückten Pavillon, der bis 1925 diente, ersetzt wurde. In diesem Jahr hat die Quelle die heutige Gestalt bekommen. Die Quellen sind in den Sommermonaten jeden Tag zugänglich. Wegen des starken eisenhaltigen Gehalts werden die Ambrosiusquellen bei bestimmten Formen vom Blutmangel und wegen der harntreibenden Wirkung zur Heilung von Lebererkrankungen verwendet.
7. Ferdinandquelle
Die Ferdinandquelle ist die älteste Mineralquelle auf dem Gebiet von Marienbad. Benannt wurde sie nach dem Habsburger Herrscher Ferdinand I., da während seiner Herrschaft die Quelle entdeckt wurde. Die Empirekolonnade, wo Sie die Quelle ausprobieren können, wurde im Jahre 1827 erbaut. Die Quellen auf der Kolonnade sind in den Sommermonaten täglich zugänglich. Diese Quelle besteht aus sieben Wasseraustritten, zur Trinkkur wird jedoch nur die Quelle Ferdinand I. verwendet. Sie ist vor allem zur Heilung von Erkrankungen des Verdauungstraktes und des Metabolismus geeignet.
8. Alexandra-Quelle
Den neu erbauten Pavillon der Alexandra-Quelle finden Sie am Anfang des Kurparks, unterhalb des Hotels Butterfly. Ihren Namen erhielt sie nach der Großherzogin Alexandra von Mecklenburg-Schwerin, die diesen Kurort besucht hat. Die chemische Zusammensetzung und der Geschmack sind der Rudolfquelle ähnlich.
9. Balbín Quelle
Die Balbín Quelle entspringt in den Wäldern westlich von Marienbad. Seit 2013 wird sie ins Zentrum der Stadt, auf den kleinen Platz vor dem Hotel Bohemia, geleitet. Benannt wurde sie nach Bohuslav Balbín, der im Jahre 1679 das hiesige Mineralwasser beschrieben hat. Die Quelle ist frei zugänglich. Die Balbín Quelle ist leicht mineralisiertes eisenhaltiges Mineralwasser. Es verbessert die Durchblutung des Körpers, der Peripherien und der inneren Organe. Auch für kardiovaskulären Apparat ist es sehr geeignet. Wegen des hohen Gehalts an Mineralsalzen, Huminsäueren wird es zu Mineralbädern verwendet. Zur Trinkkur wird es nicht verwendet, es kann jedoch als Tafelwasser benutzt werden.